gässli5Eine Baudokumentarische Untersuchung



︎︎︎                          D A C H R A U M   3 . 1                          ︎︎︎

Raumhöhe: 0 - 340cm / 14 - 365cm   Raumbreite: 717cm   Raumtiefe: 249cm   Fläche: 17.8m2




Dach:
Das Dach ist als Pfettendach mit Aufschieblingen ausgebildet. Die Firstpfette ist raummittig angeordnet, rechteckig mit spitz zulaufender Oberseite und einem Querschnitt von 15cm x 14cm. Sie stösst sowohl durch die Süd- als auch durch die Nordfassade. 249cm südlich der Nordwand wird die Firstpfette durch einen Ständer, mit Querschnitt 16cm x 13cm und zwei Kopfbändern mit Querschnitt 10cm x 8cm, gestützt. Sowohl Ständer als auch Kopfbänder sind in die Pfette gezapft. Der Ständer ist auf die Blockwand gezapft und überkämmt diesen zusätzlich auf dessen Nordseite.

Die inneren Mittelpfetten, welche gleichzeitig die obersten Balken der östlich- und westlichen Blockwände der Firstkammer sind, haben einen Querschnitt 20cmx 12cm. Sie durchstossen sowohl die Nord- also auch die Südfassade. Die äusseren Mittelpfetten, welche gleichzeitig die obersten Balken der östlichen und westlichen Blockwände des Hauses sind, haben einen Querschnitt von 23cm x 14cm. Sie durchstossen sowohl die Nord- also auch die Südfassade. Die westliche Pfette ist 176cm nördlich der Südwand unterbrochen und wird durch eine Zapfenverbindung zusammengehalten. Auf der östlichen Pfette wurde ein trapezförmiger Balken mit Querschnitt 8cm bis 2cm x 14cm aufgebracht. Er ist mit quadratischen Holznägeln, mit 3cm Seitenlänge, befestigt.


Die Sparren, mit Querschnitt 16cm x 13cm sind über der Firstpfette durch einen Scherzapfen verbunden. Eine Befestigung an der Firstpfette ist nicht ersichtlich. An der Mittelpfette liegen die Sparren auf und sind mit einem Holznagel befestigt. An der Fusspfette liegen die Sparren ebenfalls auf, wobei sie 3cm bis 5cm in die Pfette eingelassen sind. Weitere Verbindungen mit der Fusspfette sind nicht ersichtlich. An der Nord- und Südfassade liegt der Sparren direkt an der Giebelwand an. Die Aufschieblinge überlappen die Sparren um 85cm bis 95cm und sind sowohl mit Holznägeln als auch mit geschmiedeten Nägeln befestigt.

Die Dachlattung in Form von Schwartenbretter sind im Abstand von 2cm bis 25cm auf die Sparren genagelt, mit Breiten von 8cm bis 51cm. Deren Oberfläche ist stark verrusst.Die Schindeln sind 3 bis 4-fach überlappend, mit Breiten zwischen 7cm und 9cm, sind 0.3 bis 0.6cm dick und 45cm lang. Sie sind auf die Schwartenbretter genagelt. Die Oberfläche der Schindeln ist nicht verrusst. Auf der Unterseite der Sparren sind im Raum (3.2), (4.1) und stellenweise (3.1), Latten mit Querschnitt 4cm x 1.5cm aufgenagelt, mit einem Abstand von 15cm. Die Schwartenbretter und die Schindeln sind an der Durchbruchstelle des Kamins ausgespart, die Ziegel laufen jedoch über den Kamin, der vermutlich gekürzt wurde.

Zwei Unterzüge liegen 68cm und 155cm östlich der Westwand der Firstkammer, 150cm über OK Boden. Sie haben einen Querschnitt von 12cm x 17cm und 12cm x 19cm. Sie durchstossen die nördliche Giebelwand und sind in die Wand zwischen Vorder- und Hinterhaus 9cm eingelassen.

Boden:
Der Bretterboden ist durch eine Stufe geteilt und stösst stumpf an die Blockwände. Die Bretter sind quer zum First verlegt mit Breiten zwischen 27cm und 44cm. Die Bretter sind gestossen und mit quadratischen Holznägeln mit Querschnitt 2.5cm auf den Unterzügen befestigt.

In der nordöstlichen Ecke des Raums befindet sich das Loch für die Treppe zum Raum (2.1) mit einem Lichtmass von 83cm x 156cm. Der Kamin durchstösst den Boden von der Südwand 66cm in Richtung Norden und liegt direkt an der Firstpfette an.

Die Treppe zum Raum (4.1) liegt 261cm westlich der Ostwand und 99cm südlich der Nordwand. Die Wangen haben einen Querschnitt von 15cm x 6cm. Unten liegt die Treppe auf dem Boden auf und wird von einer Leiste in Position gehalten. Oben lehnt sie an der Nordwand der Firstkammer an und ist mit einem Eisennagel befestigt. Die Trittstufen haben eine Stärke von 2.5cm und sind in die Wangen eingelassen, wobei die oberste und unterste Trittstufe eingezapft ist.

Nordwand:
Die Blockwand besteht aus Balken mit Höhen zwischen 16cm bis 28cm. Die Balken sind parallel zum Dach abgeschnitten und sind stark verrusst. 

Der Ständer aus Raum (2.1) ragt 57cm über OK Boden, wobei die Balken an den Ständer stossen. 247cm und 450cm und östlich der Westwand, auf Höhe des oberen Bodens, befinden sich zwei Löcher mit Lichtmass 11.5cm x 12.5cm und 9cm x 12.5cm. 156cm westlich der Ostwand, auf Höhe OK Boden, ist eine keilförmige Einkerbung mit 21cm x 13cm zu finden in welcher der Unterzug aufliegt.

Südwand:
Die Blockwand besteht aus Balken mit Höhen von 19cm bis 26cm. Die Wand ist 10cm ab OK Boden um 6cm nach Süden versetzt. Sie sind im Gegensatz zur Nordwand nicht verrusst, jedoch rötlich gefärbt. Im Schwellbalken, 128cm westlich der Ostwand, bis 10cm über OK Boden, befindet sich eine Einkerbung, in welcher der Unterzug des Raums (2.1) aufliegt.

Der Kamin steht 5cm bis 8cm von der Wand entfernt und ragt bis unter die Ziegel. 5cm über OK Boden springt der Kamin auf allen vier Seiten 7cm nach innen. Es handelt sich vermutlich um einen Rautenkamin, welcher mit Lehm verputzt wurde. 170cm bis 180cm über OK oberer Boden, sind flache Steine schräg eingemauert. Hier könnte es sich um einen für die Region typischen Föhnkamin handeln. 235cm über OK oberer Boden befindet sich eine Art Kaminkranz, oberhalb davon ist die Oberfläche rauer.

Die Türe zur Firstkammer (3.2) liegt 40cm westlich der Ostwand. Das angetroffene Lichtmass beträgt 137cm x 78cm. Die Schwelle ab OK Boden ist 22cm hoch, der Sturz ab OK Wand ist 46cm hoch. Das Türblatt ist firstkammerseitig angeschlagen und besteht aus zwei gespundeten Brettern und ist mit einer eingeschobenen Leiste verbunden. Das Türblatt ist mit einem Heberiegel aus Holz ausgestattet. Seitlich der Türe befindet sich jeweils ein Pfosten, mit Querschnitt 12cm x 12cm, welcher in den Sturzbalken eingelassen ist und mit dem Schwellbalken durch eine Überblattung verbunden ist.