Seit einem Jahr hat sich eine zehnköpfige Arbeitsgruppe damit beschäftigt, Möglichkeiten zu finden, um das «Gässlihus» vor dem endgültigen Zerfall zu retten. Die beiden Grabser Architekturstudenten Timothy Allen und Ronan Crippa wählten das «Gässlihus» für eine umfangreiche Abschlussarbeit, mit dem Ziel einen Abbruch am alten Standort und Wiederaufbau an anderer Stelle anzuregen, ohne dass dabei die brauchbare Substanz oder der liebenswerte Charakter des Gebäudes zerstört würde.
Die Liegenschaft Gässli 5 wurde im Ortsbildinventar von 1999 noch als «schützenswertes» Objekt aufgeführt (Kategorie 1). Damals beschrieb Daniel Studer das Gebäude als ein «weitgehend originales Grabserhaus von hohem Alter, das unbedingt erhalten werden» müsse und empfahl, «gelegentlich» eine Restauration «nach denkmalpflegerischen Grundsätzen» vorzunehmen. Diese hat leider nie stattgefunden und die ganze Liegenschaft befindet sich heute, über zwanzig Jahre nach dem Befund von Studer, in einem äusserst baufälligen Zustand. Die kantonale Denkmalpflege hat nach einem Augenschein der Entlassung des Gebäudes aus dem Inventar bereits zugestimmt.
Dendrochronologische Untersuchungen ergaben, dass der alte Kernbau in der Form der damals üblichen Tätschdachhäuser um 1667 errichtet wurde und die Erweiterung zu einem Nageldachhaus mit Steildach um 1820 erfolgte. Das Gebäude darf daher zurecht als historisch relevant für unser Dorf Grabs bezeichnet werden und hätte eigentlich einen wirkungsvollen Schutz verdient.
Eine Umfrage mit 60 Personen hat gezeigt, dass vielen die bauliche Entwicklung in unserem Dorf und die weitergehende Zerstörung von Teilen des Ortsbilds nicht egal ist. Wir hoffen sehr, dass bald sichtbare Ergebnisse zu verzeichnen sind, für das Gässlihus eine passende Verwendungsmöglichkeit entsteht und vielleicht durch das Projekt die Frage über den respektvollen Umgang mit Teilen des Ortsbilds vermehrt überdacht und diskutiert wird.
Projektgruppe Gässlihus
Timothy Allen, Ronan Crippa, Heinz Freuler, Peter Gasenzer, This Isler, David Oswald, Daniel Saluz, Philipp Schär, Paul Stricker, Walter Vetsch