gässli5Eine Baudokumentarische Untersuchung



︎︎︎                                K Ü C H E   1 . 2                                ︎︎︎

Raumhöhe: 200cm   Raumbreite: 243cm   Raumtiefe: 463cm   Fläche: 11.2m2





Decke:
Die Bretterdecke entspricht teils dem Boden des Raums 2.1 (Brüggli), liegt auf fünf Unterzügen auf und stösst stumpf an die Blockwand. Die Bretter sind quer zum First verlegt, mit Breiten von 22cm bis 35cm und sind untereinander gespundet. Die Oberfläche ist weiss gestrichen, darunter stark verrusst.

Unterzug 1 ist direkt an der Ostwand positioniert, mit einem Querschnitt von 9cm x 4.5cm. Er ist mit geschmiedeten Eisennägeln am Block befestigt.Unterzug 2 ist 95cm westlich der Ostwand positioniert, mit einem Querschnitt von 12cm x 12cm. Südlich ist der Balken in den Block eingelassen, nördlich ist er durch eine Überblattung mit dem Block verbunden. Unterzug 3 ist 220cm westlich der Ostwand positioniert, mit einem Querschnitt von 25.5cm x 14cm. Südlich ist der Balken in den Block eingelassen, nördlich ist er durch eine Überblattung mit dem Block verbunden. Auf ganzer Breite des Kamins ist er gefast mit einem Abschluss als Schild. Unterzug 4 läuft quer zum First und ist 94cm südlich der Nordwand positioniert, mit einem Querschnitt von 24cm x 15cm. Westlich ist er in den Block gezapft, östlich ist er in Unterzug 3 eingezapft. Er ist auf seiner Südseite gefast, mit Schild an beiden Enden. Unterzug 5 liegt diagonal im Raum und beginnt 60cm nördlich der Südwand und endet 106cm östlich der Westwand. Der Balken ist konisch und hat einen Querschnitt von 4.5cm bis 12cm x 13cm bis 21cm. Westlich ist er durch eine Überblattung mit der Blockwand verbunden, östlich ist er durch eine Unterblattung mit Holznagel an Unterzug 4 befestigt. Ausserdem ist 60cm nordöstlich der Westwand ein Loch mit Durchmesser 8.5cm zu finden.

Die Öffnung für den Kamin liegt in der südwestlichen Ecke des Raums, mit einem Lichtmass von 139cm x 221cm und wird durch Unterzug 3 und 4 begrenzt.

Boden:
Der Bretterboden ist quer zum First verlegt. Die Bretter mit Breiten von 14cm bis 42cm sind überkämmt. In der südwestlichen Raumecke, 75cm ab der Südwand und 240cm ab der Westwand, besteht der Boden aus Stein.

Nordwand:
Die Nordwand ist zum einen Teil als Blockwand, zum anderen Teil als Ständer- Bohlenkonstruktion ausgeführt. Die Blockwand besteht aus 20cm bis 31cm hohen Balken. Der Schwellbalken liegt auf einem 19.5cm hohen Mauerfuss auf. Die Oberfläche der Balken ist weiss gestrichen, darunter jedoch russig.

170cm westlich der Ostwand teilt ein Ständer mit Querschnitt 13cm x 19cm die Wand in zwei Teile. Er steht auf dem Schwellbalken und umgreift den Sturzbalken. Ein zweiter Ständer liegt auf der Flucht der Wand zwischen Raum (1.1) und (1.2). Dazwischen besteht die Wand aus Bohlen, welche in die Ständer laufen. Ab dem Sturzbalken ist die Wand wieder als Blockbau weitergeführt. Die Bohlen sind weiss gestrichen, darunter jedoch russig.

Ostwand:
Die Blockwand besteht aus 14cm bis 28cm hohen Balken. Die Fugen sind mit Zeitung ausgestopft. Die Balken sind weiss gestrichen, darunter jedoch russig.


Die Türe zur Laube (1.7) liegt 31.5cm nördlich der Südwand. Das angetroffene Lichtmass beträgt 167cm x 58cm. Die Schwelle ab OK Boden ist 7cm hoch, der Sturz ab UK Decke ist 22cm hoch. Das Türblatt ist küchenseitig angeschlagen und besteht aus drei Brettern, die von einer eingeschobenen Leiste zusammengehalten werden. Die Türe ist mit einer eisernen Türklinke ausgestattet. In der oberen Hälfte der Türe befindet sich eine Öffnung mit Lichtmass 34cm x 25cm. Seitlich der Öffnung befindet sich jeweils ein Mantelstud mit doppelter Eierfase und Türfalz.

Das Fenster befindet sich 37cm südlich der Westwand, 20cm unterhalb von UK Decke, mit einem angetroffenen Lichtmass von 83cm x 58cm. Das Fenster ist neunfeldrig, feinsprossiert und mit Schieber und Reiberverschluss aus Holz ausgestattet.

Südwand:
Die Blockwand östlich der Türe besteht aus 12cm bis 28cm hohen Balken. Die Balken sind weiss gestrichen, darunter braun gestrichen, darunter jedoch russig. Westlich der Türe ist das Mauerwerk weiss verputzt.

Der Feuerplatz liegt in der südwestlichen Ecke, 47cm hoch, 68cm breit und 114cm lang. Er ist gemauert und mit einer Steinplatte abgedeckt. Die Öffnung zur Einfeuerung des Ofens, mit Lichtmass 30cm x 43cm, befindet sich 58cm östlich der Westwand und ist mit einer Eisentüre verschlossen. Die Lüftungslöcher des Kastenofens sind 46cm und 110cm östlich der Westwand, 102cm ab OK Boden positioniert. Beide haben ein Lichtmass von 10cm x 11cm. Das Kochfeld liegt 146cm östlich der Westwand und steht auf eingemauerten Steinplatten, welche 21cm aus der Wand ragen. Es ist 20cm hoch, 45cm breit und 45cm lang.

Die Türe zur Stube (1.3) liegt 131cm westlich der Ostwand. Das angetroffene Lichtmass beträgt 169cm x 80cm. Die Schwelle ab OK Boden ist 14cm hoch, der Sturz ab UK Decke ist 20.5cm hoch. Das Türblatt ist stubenseitig angeschlagen, vierfeldrig, gespundet und mit einer eisernen Türklinke ausgestattet. Seitlich der Öffnung befindet sich jeweils ein Mantelstud, welcher mit Brettern aufgedoppelt wurde. Das Lichtmass übersteigt die Höhe des Mantelstuds um 11cm.

Westwand:
Die Westwand besteht nördlich aus einer Blockwand, südlich ist die Konstruktion nicht ersichtlich. Beide Seiten der Wand wurden mit einer improvisiert anmutenden Verschalung aus verschiedenen Brettern verkleidet. Im oberen Bereich der Wand ist der 24cm hohe Sturzbalken sichtbar. Die Bretter sind weiss gestrichen, darunter braun gestrichen, darunter jedoch russig.

Die Türe zum Eingangsraum (1.1) liegt 90cm südlich der Nordwand. Das angetroffene Lichtmass beträgt 158.5cm x 63.5cm. Die Schwelle ab OK Boden ist 13cm hoch, der Sturz ab UK Decke ist 29cm hoch. Das Türblatt ist küchenseitig angeschlagen und besteht aus zwei Schichten Brettern, die von einer aufgenagelten Leiste zusammengehalten werden. Treppenraumseitig wurde ein zweifeldriges Türblatt aufgenagelt. Die Türe ist mit einem Reiberverschluss ausgestattet.